Paardynamik

Jede Reise beginnt mit einem Schritt ins Ungewisse

Als Paar glücklich zu bleiben, ist einerseits gar nicht so schwer und stellt andererseits doch die größte Herausforderung in einer Beziehung dar.

Sie haben sich als Paar gemeinsam auf die Reise gemacht. Als Eckpfeiler haben Sie einige Reiseziele (Beruf, Haus, Kind(er), Garten, Urlaube, Hobbies…) festgelegt, doch der Weg als solcher offenbart sich nur Schritt für Schritt und enthält jede Menge Herausforderungen, die mal in der Wegstrecke liegen oder am Wetter und mal in Ihnen selbst.

Jeden Tag werden Sie mit neuen Herausforderungen konfrontiert, können etwas Neues über den anderen und sich selber lernen. Es sind Hürden zu überwinden und Lösungen zu finden. Wie auf einer Reise gibt es leichte Abschnitte, unglaublich schöne Tage und wundervolle Orte, gute Laune, Leichtigkeit und Glück pur. Und es gibt die Regentage, Wege, die öde, steinig und schwer sind, schlechte Laune gepaart mit Lustlosigkeit oder Erschöpfung. Und nicht immer erleben Sie als Paar den gleichen Zustand: Mal hat es dem einen die Petersilie verhagelt, mal dem anderen. Mal ist der eine erschöpft, mal der andere.

Zwei Individualisten, die zusammen einen Weg gehen wollen.

Wir sind einzigartig. In unserem Wesen, in unseren Talenten und Bedürfnissen. Wieso kommen zwei Individualisten eigentlich auf die Idee, einen Weg gemeinsam gehen zu wollen? Weil wir müssen. Als soziale Wesen angelegt, brauchen wir die Gemeinschaft, wenn wir physisch und psychisch überleben wollen. Und, weil heterogen ausgelegt, um die Art zu erhalten. Auch wenn wir mittlerweile in der Lage sind, die Evolution mittels unseres technischen Wissens zu überlisten.

Gegenseitige Anziehung!

Damit das mit dem Fortbestand der Art auch klappt, haben wir Hormone mit auf den Weg bekommen, die dafür sorgen, dass wir andere Menschen anziehend finden. Oberflächlich gesehen, geht es natürlich um die Fortpflanzung. Doch dann scheint es da noch etwas anderes zu geben.

So fasziniert uns am anderen das, was wir nicht haben oder verkörpern. Interessanterweise führt genau dies später zu Auseinandersetzungen. Dann wird aus der einst geliebte und bewunderte Spontanität Sprunghaftigkeit oder Unzuverlässigkeit. Oder aus dem „5 gerade sein lassen“ Unordnung oder Strukturlosigkeit.

Einerseits suchen wir einen Partner, der uns ähnlich ist und mit uns mitschwingt, andererseits soll er genau das haben und sein, was wir gerade nicht haben und sind. Das kann früher oder später nur zu Problemen führen. Zumal ein weiteres Hindernis auf unserem gemeinsamen Weg liegt: Der Partner zeigt uns mit traumwandlerischer Sicherheit unsere eigenen Schwachstellen auf. Und das nicht einmal willentlich und bewusst. Dann würde der ein oder andere es “des lieben Friedens willen” eher lassen. Die Gegensätzlichkeiten sind es, die unsere eigenen Schwachstellen aufdecken.

Der Partner als Spiegel – Chance oder Versuchung?

Die Chance in einer Beziehung liegt darin, an den eigenen, unbearbeiteten Themen arbeiten zu können. Jede Paarbeziehung bringt diese Themen absolut zielsicher ans Licht. Wenn Paaren das im Rahmen einer Beratung bewusst wird, beide die Verantwortung für die eigenen Themen übernehmen und diese bearbeiten, wird für das Paar ein ganz neuer Honeymoon aufgehen. Die Beziehung wird bisher unbekannte Tiefe und Nähe entwickeln, die sich mit dem bisherigen nicht mehr vergleichen lässt.

Die Versuchung liegt hingegen darin, sich am anderen „abzuarbeiten“, sich im Recht zu wähnen und es für sich zu beanspruchen. Die Verantwortung für die eigenen Themen nicht zu nehmen, sondern von dem anderen zu verlangen, dass er sich so verhält, dass die eigenen Themen gar nicht zum Vorschein kommen.

Beispiel gefällig? Cholerisch veranlagt, werde ich nicht in die Luft gehen, solange mein Umfeld mir keinen Anlass dazu bietet bzw. versucht, potentielle Anlässe aus meinem Umfeld zu entfernen oder gar nicht erst hineinkommen zu lassen. Meine Beziehung kann daher ganz wundervoll sein. Getragen wird sie allerdings alleine von meiner Partnerin oder mein Partner. Während ich zudem die Macht über unsere Beziehung habe. Stört mich die Fliege an der Wand, ist klar, wer die Verantwortung dafür trägt: Meine Partnerin oder mein Partner. Sie/er hat nicht dafür gesorgt, dass unser Zuhause frei von Fliegen ist. Ich tue so, als wenn es von meiner Partnerin, meinem Partner abhängt, wie der Zustand unserer Beziehung ist. Wenn der andere, die andere nur dieses oder jenes tun würde, dann wäre doch alles gut und wir würden eine wunderbare Beziehung haben können. Aber leider tut der anderes es ja leider nicht…

Beziehungen, in denen der Versuchung nachgegeben wird, halten solange, bis der Partner, dem die gesamte Verantwortung zugeschoben wird und sie trägt, nicht mehr kann oder will und sich von der Last befreit. Der Partner wird dann gleich mit entsorgt. Zumal der Partner zunächst auch weiter auf der Klaviatur der Versuchung spielt und nicht bereit ist, die Chance zu ergreifen und die Verantwortung für die eigenen Themen zu übernehmen.

Um in dem Beispiel zu bleiben: Cholerisch zu sein, ist kein Naturgesetz. Es verschwendet viel Energie und verseucht das Umfeld, so dass Menschen, denen es möglich ist, mich meiden werden. Ich versprühe keine Glückseligkeit. Doch warum ist das so?! Ich bin nicht cholerisch auf die Welt gekommen. Liebe und Leichtigkeit sind mir abhanden gekommen. Wo und warum? Und warum bin ich stattdessen wütend und stehe unter einem derartigen Druck, dass ich jede sich bietende Gelegenheit nutze, um etwas davon weichen zu lassen? Wenn ich diese Thematik für mich bearbeitet, wird sich mein persönliches Leben ebenso positiv verändern wie meine Beziehung.

Und nun? Gibt es Klärungsbedarf.

Die alles entscheidende Frage lautet: Was wollen Sie?! Was ist Ihr Ziel?

Diese Fragen muss jeder zunächst für sich allein beantworten:

  • Was will ich? Was ist mein Ziel?
  • Will ich diese Beziehung?
  • Wenn ja, warum?
    Und hier genügt die Antwort: „Weil ich ihn/sie lieber!“ leider nicht.
    Interessant wäre allerdings sich zu fragen: „Warum liebe ich sie/ihn?“ und „Was liebe ich an ihr/ihm?“
  • Und wenn ich sie/ihn liebe, warum sind wir dann an diesem Punkt angelangt?

Rechts oder Links?

Für welchen Weg entscheiden Sie sich?
Nutzen Sie Ihre Chance?
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